Das Bild ist schwarz-weiß. Es zeigt einen liegenden Grabstein, der vierzeilig beschriftet ist. Die erste Zeile liest sich in Großbuschstaben: Michail. Die zweite Zeile ebenfalls in Großbuchstaben: Schawschischwili. Die dritte Zeile ebenfalls in Großbuchstaben: russischer Soldat. Die vierte Zeile birgt das Geburtsdatum, markiert durch einen Stern 3.5.20 sowie daneben das Sterbedatum, markiert durch ein Kreuz, 18.2.42.
Die Bildunterschrift lautet: „Grabstein auf der Schlüchterner Kriegsgräberstätte“.
Das Bild ist schwarz-weiß und zeigt elf Männer vor einer Holzbaracke. Sechs davon sind der Kamera zugewandt, allerdings blickt nur der Mann ganz rechts außen in Richtung der Kamera. Alle tragen dunkle, einfache, militärisch anmutende Kleidung, von allen bis auf einem Mann ist der Kopf durch Mützen oder eine Decke bedeckt. Einige tragen Stiefel. Es scheint kalt zu sein und die Männer scheinen sich in einer Wartesituation zu befinden. Bei den Männern, bei denen man es erkennen kann, sind die Haare kurz geschoren. Der Mann ganz rechts außen trägt einen Vollbart. Einige tragen einen Beutel und Essgeschirr, manche ein Schild um den Hals.
Die Bildunterschrift lautet: „Sowjetische Kriegsgefangene in einem deutschen Lager“.
Das Bild ist schwarz-weiß. Es zeigt ein Dokument, das ähnlich wie ein Steckbrief aufgebaut ist. Am oberen Bildrand ist eine Leiste mit Kästchen der Zahlen eins bis 25. Darunter steht: Personalkarte 1: Personelle Angaben. Kriegsgefangenen-Stammlager: An dieser Stelle finden sich gestempelte Einträge: Oflag römisch drei A in der für die Eingabe vorgesehenen Zeile sowie Stalag römisch neun B Bad-Orb als nachgetragene Angabe.
Weitere Eintragungen im oberen Teil der Personalkarte nennen den Namen, das Geburtsdatum und den Geburtsort, Religion, die Namen der Eltern, Nationalität, Dienstgrad, Zivilberuf, Ort und Zeitpunkt der Gefangennahme und den Gesundheitszustand des Gefangenen. Die Personalkarte ist in Frakturschrift gedruckt. Die eingetragenen Angaben sind mit Schreibmaschine eingetragen.
Die Eintragungen geben darüber Auskunft, dass es sich um die Personalkarte von Michail Schawschischwili, geboren am 3. Mai 1920 in Tiflis handelt. Als Nationalität ist „sowjetischer Georgier“ angegeben.
Unterhalb dieser Angaben findet sich ein Foto des Gefangenen. Es handelt sich um ein Frontalbild eines jungen Mannes mit dunklen Haaren. Er blickt ernst in die Kamera. Vor sich hält er ein Schild mit den Angaben Oflag römisch drei A und der Nummer 321.
Neben dem Foto findet sich ein Abdruck des rechten Zeigefingers.
Im unteren Teil des Dokumentes finden sich Eintragungen in kyrillischer Schreibschrift.
Das St. Vinzenz- und Marienheim in Bad Soden diente als Lazarett
für erkrankte Kriegsgefangene der „Stammlager“ Ziegenhain,
Bad Orb und Bad Sulza. Die Leitung hatte ein deutscher Chirurg,
dem so genannte „Feindärzte“ und „feindliches Sanitätspersonal“
unterstanden.
Erkrankungen und körperliche Leiden der Gefangenen waren
den katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Lagern
geschuldet. Diese trafen besonders Gefangene aus der Sowjetunion,
so auch Michail Schawschischwili.
Sowjetische Kriegsgefangene waren gemäß der NS- Rassenlehre
als so genannte „Untermenschen“ zu behandeln. Ihre Unterbringung
erfolgte in einem streng abgesonderten Bereich, dem so
genannten „Russenlager“.
Die Männer litten an chronischer Unterernährung und den daraus
entstehenden, oft tödlichen Folgeerkrankungen Tuberkulose,
Typhus und Ruhr.
Der Einsatz von Zwangsarbeitern gehörte im „Dritten Reich“ zum
Alltag: In allen Städten und Gemeinden wurden nach Deutschland
verschleppte Männer, Frauen und Kinder, Kriegsgefangene
und KZ-Häftlinge wie Sklaven ausgebeutet.
Überall wurden Zwangsarbeiter eingesetzt, in Industriebetrieben
ebenso wie auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk
oder in Privathaushalten. Jeder Deutsche ist ihnen begegnet:
Ob als Landwirt in den ländlichen Gebieten, ob als Bewohner
der Städte oder als Soldat in Russland.
Obwohl Zwangsarbeit bei den Nürnberger Prozessen erstmals als
„Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt wurde, spielte sie
in späteren Prozessen, aber auch der Geschichtsforschung kaum
mehr eine Rolle. Erst in den 1970er Jahren waren es vor allem lokale
Initiativen, die die Schicksale vor Ort recherchierten.
Bis heute bleiben viele Geschichten über Zwangsarbeit unbekannt
und unerzählt.
In den Lagern ging es den Kriegs-Gefangenen sehr schlecht.
Sie hat nicht genug zu essen.
Und die Kriegs-Gefangenen mussten schwer arbeiten.
Die Kriegs-Gefangenen waren oft schwer krank.
In Bad Soden gab es ein Krankenhaus.
Das Krankenhaus war für Kriegs-Gefangene.
Kriegs-Gefangene aus Russland
mussten in einem extra Bereich leben.
Dazu hat man Russen-Lager gesagt.
Ein Gefangener im Russen-Lager war:
Michail Schawschischwili
Zwangs-Arbeit war im National-Sozialismus normal.
Zwangs-Arbeiter waren:
Männer
Frauen
Kinder
Kriegs-Gefangene
Häftlinge von Konzentrations-Lagern
Die Zwangs-Arbeiter wurden
gegen ihren Willen nach Deutschland gebracht.
Sie mussten wie Sklaven arbeiten.
Und die Zwangs-Arbeiter hatten keine Rechte.
Zwangs-Arbeiter mussten überall arbeiten.
Zum Beispiel in Fabriken
oder auf Baustellen.
Es sind nicht viele Geschichten
über Zwangs-Arbeiter bekannt.
In den Lagern ging es den Kriegs-Gefangenen sehr schlecht.
Sie hatten nicht genug zu essen.
Und die Kriegs-Gefangenen mussten schwer arbeiten.
Die Kriegs-Gefangenen waren oft schwer krank.
Sie hatten Tuberkulose oder Typhus.
Oft sind sie daran auch gestorben.
In Bad Soden gab es
ein Krankenhaus für Kriegs-Gefangene.
Das Krankenhaus wurde von einem deutschen Arzt geleitet.
Kriegs-Gefangene aus Russland
wurden Unter-Menschen genannt.
Sie mussten in einem extra Bereich leben.
Dazu hat man Russen-Lager gesagt.
Ein Gefangener im Russen-Lager
war Michail Schawschischwili.
Zwangs-Arbeit war im National-Sozialismus normal.
Zwangs-Arbeiter waren:
Männer
Frauen
Kinder
Kriegs-Gefangene
Häftlinge von Konzentrations-Lagern
Die Zwangs-Arbeiter wurden
gegen ihren Willen nach Deutschland gebracht.
Sie mussten wie Sklaven arbeiten.
Und die Zwangs-Arbeiter hatten keine Rechte.
Zwangs-Arbeiter mussten überall arbeiten.
Zum Beispiel in Fabriken
oder auf Baustellen.
Es sind nicht viele Geschichten
über Zwangs-Arbeiter bekannt.
Zwei Meter Stacheldraht
von der Außenwelt
abgeschlossen
viel Schreckliches
viel Grausames
todkrank
im St. Vinzenz- und Marienheim
in Bad Soden
den Lagerbedingungen nicht gewachsen
brach manch einer
tot zusammen