Das Bild ist schwarz-weiß. Drauf zu sehen sind 10 Männer. Sie haben allesamt kurzgeschorene Haare und sind stark abgemagert, sodass man ihre Rippen und Gesichtsknochen erkennen kann. Der Mann ganz links im Bild trägt eine runde, dunkel eingefasste Brille. Er hat den Mund leicht geöffnet und die Arme vor dem Körper verschränkt. Er steht seitlich zur Kamera und blickt links an ihr vorbei. Er trägt eine helle, dünne Jacke. Links von ihm in Hintergrund ein jüngerer Mann, der die Augen zusammen kneift und dabei in Richtung der Kamera blickt. Er hat den Mund geöffnet und man sieht seine Zähne. Er trägt ein dünn gestreiftes Kleidungsstück. Der dritte Mann hat abstehende Ohren, er legt die Stirn in Falten und hat den Mund geöffnet, sodass seine Zähne zu sehen sind. Seine Wangen-, Augenhöhlen- sowie Kieferknochen zeichnen sind deutlich unter der Gesichtshaut ab. Die Unterlider scheinen geschwollen zu sein. Auch seine Schlüsselbeine sind deutlich zu erkennen. Über seiner Kleidung hat er eine dunkle Wolldecke über die Schultern gelegt. Er blickt erschöpft in die Kamera.
Der Mann links von ihm in der Bildmitte hat ebenfalls abstehende Ohren. Er ist ein wenig kleiner. Er hat die Stirn leicht in Falten gelegt und zieht die Augenbrauen zusammen. Sein Mund ist leicht geöffnet. Sein rechter Arm ist in die Seite gestellt, den linken Arm hat er ebenfalls leicht abgewinkelt. Er trägt ein gestreiftes Kleidungsstück mit weitem Brustausschnitt, worunter die Rippen und das Brustbein deutlich zu erkennen sind. Auch er hat eine Wolldecke über die Schultern gelegt. Er ist frontal zu sehen, blickt aber links oben an der Kamera vorbei.
Hinter ihm sind die Köpfe drei weiterer Männer zum Teil verdeckt und nur schemenhaft zu erkennen. Rechts hinter ihm ist ein großer Mann zu sehen, dessen Blick nach rechts in den Himmel gerichtet ist. Er scheint auch eine Decke übergeworfen zu haben. Im rechten Bildrand sind zwei weitere Männer zu sehen. Der vordere ist nach einem Drittel seines Gesichts abgeschnitten. Man erkennt, dass er ein helles gestreiftes Kleidungsstück mit herunterhängendem Ärmel trägt. Mit seiner rechten Hand greift er sich an den Kragen, an seinem Unterarm ist eine Wunde zu erkennen. Hinter ihm ist der Kopf eines Mannes halb zu sehen. Den Mund geschlossen, den Blick links an der Kamera vorbei nach oben gerichtet.
Das obere Drittel des Bildes ist von einem einfarbigen Hintergrund bestimmt.
Die Bildunterschrift lautet: „Von amerikanischen Soldaten befreite Insassen eines Konzentrationslagers“.
Das Bild ist schwarz-weiß. Es zeigt einen liegenden Grabstein, der dreizeilig beschriftet ist. Die erste Zeile liest sich in Großbuchstaben: ein unbekannter. Die zweite Zeile ebenfalls in Großbuchstaben: polnischer Kriegstoter. Die dritte Zeile birgt das Sterbedatum, markiert durch ein Kreuz, 25.3.1945.
Die Bildunterschrift lautet: „Grabstein auf der Schlüchterner Kriegsgräberstätte“.
Das Bild ist schwarz-weiß. Im Vordergrund des Bildes sieht man die Dächer mehrerer Häuser sowie einige Bäume. Die Schindeln der Dächer sind dunkel. Aus der linken Bildmitte heraus ragen weitere, größere Gebäude. Sie haben einen hellen Anstrich und sind mehrgeschossig. Zu erkennen sind die Fensterreihen langer Flure auf drei Stockwerken. Ein etwa gleich großes, jedoch dunkleres Gebäude befindet sich im Zentrum des Bildes. Aus einem Schornstein auf dem rechten Teil des Daches steigt eine große Rauchwolke in den Himmel, die sich durch den Wind zum linken Bildrand hin auflöst.
Das Bild macht den Anschein, als sei es aus einem Dachfenster aufgenommen worden.
Die Bildunterschrift lautet: „Der rauchende Schornstein des Krematoriums der Tötungsanstalt Hadamar.“
In den Frankfurter Adlerwerken mussten ab 1944 KZ-Häftlinge
unter grausamen Bedingungen arbeiten. Kurz vor Ende des Krieges
wurde das Konzentrationslager geräumt: Die ausgemergelten
und völlig erschöpften Gefangenen sollten im Konzentrationslager
Buchenwald inhaftiert werden.
Der Weg führte sie ohne Verpflegung und bei eisiger Witterung 120
Kilometer über Langenselbold, Gelnhausen, Wächtersbach,
Schlüchtern und Fulda bis nach Hünfeld, von wo aus die Überlebenden
schließlich in Güterwaggons nach Buchenwald transportiert
wurden.
Viele überlebten den erbarmungslosen Todesmarsch quer durch
Hessen nicht – so wie ein Häftling, von dem sein damals
15jähriger Kamerad berichtete, dass er nicht mehr die Kraft hatte,
sich auf den Beinen zu halten:
„Er legte sich auf den Boden und bedeckte sich mit einer Decke,
ein SS-Mann entsicherte den Karabiner und wartete, bis er sich
aufdeckte, und erst dann schoss er ihm in den Kopf.“
Bereits kurz hinter Frankfurt begannen die den Todesmarsch bewachenden
SS-Männer, entkräftete Häftlinge zu ermorden. Noch
Wochen später wurden ihre Leichen aus zugeschütteten Gräben
längs des Weges oder aus dem Main geborgen.
Nachweislich sechs der ermordeten KZ-Häftlinge wurden später auf
die Kriegsgräberstätte Schlüchtern umgebettet.
Ihr Grabstein trägt die bezugslose Inschrift „unbekannte polnische
Kriegstote“. Ein Verweis auf die Geschichte und die Umstände
ihres Todes bleibt aus.
Wir wissen weder ihre Namen, ihr Alter, ihre genaue Herkunft oder
ihren Beruf. Ihre Verwandten und Nachkommen werden für immer
im Ungewissen bleiben, was mit ihnen geschehen ist.
In Frankfurt war ein Konzentrations-Lager.
Die Gefangenen mussten dort schwer arbeiten.
Den Gefangenen ist es dort sehr schlecht gegangen.
Die Gefangenen mussten nach Buchenwald.
In Buchenwald war ein anderes Konzentrations-Lager.
Zuerst mussten die Gefangenen bis Hünfeld laufen.
Das war sehr weit.
Und es war im Winter.
Viele Gefangene sind auf dem Weg gestorben.
Der Weg nach Hünfeld war sehr lang.
Viele Gefangene hatten keine Kraft mehr.
Sie wurden von Männern der Schutz-Staffel ermordet.
Die toten Gefangenen wurden später noch gefunden.
Sie waren im Main.
Oder sie haben am Straßen-Rand gelegen.
Keiner wusste wer sie sind.
6 ermordete Gefangene
kamen auf den Friedhof nach Schlüchtern.
Dort war eine Kriegs-Gräber-Stätte.
Auf dem Grabstein steht:
unbekannte polnische Kriegs-Tote.
In Frankfurt gab es ein Konzentration-Lager.
Ab 1944 mussten Gefangene
in diesem Konzentrations-Lager arbeiten.
Den Gefangenen ging es dort sehr schlecht.
Kurz bevor der Krieg zu Ende war,
mussten alle Gefangenen weg.
Sie sollten ins Konzentrations-Lager
nach Buchenwald kommen.
Zuerst mussten sie bis Hünfeld laufen.
Das waren 120 Kilometer.
Und es war sehr kalt.
Viele Gefangene sind auf dem Weg gestorben.
Die anderen Gefangenen wurde in Güter-Waggons
ins Konzentrations-Lager Buchenwald gebracht.
Ein Gefangener hatte keine Kraft mehr zu laufen.
Er legte sich auf den Boden.
Und er deckte sich zu.
Ein Mann der Schutz-Staffel hat gewartet
bis der Mann sich wieder aufgedeckt hat.
Dann hat der Mann von der Schutz-Staffel
den Gefangenen erschossen.
Der Weg nach Hünfeld war sehr lang.
Viele Gefangene hatten keine Kraft mehr.
Sie wurden von Männern der Schutz-Staffel ermordet.
Die Leichen der Gefangenen wurden später noch gefunden.
Sie waren im Main
oder am Straßen-Rand.
Keiner wusste wer sie sind.
6 ermordete Gefangene
kamen auf den Friedhof nach Schlüchtern.
Dort war eine Kriegs-Gräber-Stätte.
Auf dem Grabstein steht:
unbekannte polnische Kriegs-Tote.
März 1945
aus dem Konzentrationslager
Katzbach in Frankfurt am Main
zu Fuß im Tross
350 Gefangene getrieben
Ziel Buchenwald
verhungert zusammengebrochen
oder
erschlagen
oder
erschossen
oder
Genaueres weiß man nicht
keine Namen